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Reichweite im Chat: Meta launcht Werbeformate für WhatsApp

WhatsApp, der weltweit meistgenutzte Messenger-Dienst, betritt endgültig die Werbebühne: Meta startet den weltweiten Rollout neuer Werbeformate und öffnet Unternehmen damit erstmals die Tür, WhatsApp auch für bezahlte Reichweite zu nutzen. Ein Meilenstein, der lange erwartet wurde – und spannende Chancen für Marketer bietet – für alle, außer alle Marketer in der EU. Denn während Meta zunächst von einem Roll-out im Laufe der kommenden Monate sprach, werden Ads auf WhatsApp in der EU nun doch erst frühestens nächstes Jahr integriert. Dies bestätigt auch der bekannte Influencer Mat Navarra.

Matt Navarra veröffentlicht auf seinem Kanal, den Delay des Features für die EU-Länder. © Matt Navarra

Bisher: Direkter Draht – aber nur auf Anfrage

Bislang war WhatsApp trotz seiner enormen Reichweite kein klassischer Werbekanal. Unternehmen konnten zwar den Dialog über den Messenger anbieten, Newsletter verschicken oder mit Click-to-WhatsApp-Anzeigen auf Facebook und Instagram Leads generieren – doch stets musste der Nutzer den ersten Schritt machen. Ein direkter, aktiver Kontaktaufbau via Werbung innerhalb von WhatsApp selbst war ausgeschlossen.

Dieses Setup war für Marken zwar ein starkes Tool für CRM und Kundenservice, bot aber keine Möglichkeit, Reichweite auf WhatsApp selbst zu skalieren.

Das ändert sich jetzt: WhatsApp wird zum Werbekanal

Meta läutet nun eine neue Ära ein: Weltweit werden in den kommenden Monaten schrittweise verschiedene neue Werbeformate direkt in WhatsApp ausgerollt. Konkret betreffen die Neuerungen vor allem den Bereich „Aktuelles“, der täglich von 1,5 Milliarden Menschen genutzt wird.

1) Beworbene Kanäle

Unter „Kanäle entdecken“ gibt es künftig neben organischen Empfehlungen auch „beworbene Kanäle“. Damit können Unternehmen gezielt neue Follower gewinnen und ihre Reichweite steigern – ähnlich wie beworbene Beiträge oder Kanäle auf anderen Plattformen. Besonders spannend: Betreiber können künftig auch kostenpflichtige Kanal-Abos anbieten, um exklusive Inhalte zu monetarisieren.

2) Anzeigen im Status

Auch der WhatsApp-Status wird zum Werbeplatz: Unternehmen können hier Statusmeldungen schalten, die zwischen den Status-Updates von Freunden und abonnierten Kanälen eingeblendet werden. Damit wird der Status zur Story – mit Mehrwert für Marken: Werbeanzeigen können User direkt in eine Unterhaltung über ein Produkt oder eine Dienstleistung führen. Externe Links sind dabei allerdings nicht möglich – alles bleibt innerhalb des Messengers.

Datenschutz bleibt zentrales Versprechen

Ein kritischer Punkt für viele Nutzer: der Schutz der Privatsphäre. Meta betont, dass die End-to-End-Verschlüsselung für Nachrichten, Anrufe und Status weiterhin unangetastet bleibt. Für das Targeting der neuen Formate werden keine Inhalte privater Chats ausgewertet. Stattdessen basieren Zielgruppenparameter auf allgemeinen Infos wie Standort, Gerätetyp und der bisherigen Interaktion mit kommerziellen Inhalten im „Aktuelles“-Bereich.

Für Unternehmen: Relevanz und Nähe neu denken

Mit dem neuen Schritt positioniert sich WhatsApp nun stärker als Werbe- und CRM-Kanal zugleich – und Marken können potenzielle Kunden direkt in ihrer vertrauten Kommunikationsumgebung erreichen. Besonders spannend: Die neuen Formate schaffen ein Umfeld, das nicht auf Reichweite allein, sondern auf Relevanz und Dialog ausgelegt ist.

Für Unternehmen gilt es jetzt, frühzeitig Strategien zu entwickeln:

  • Welche Inhalte eignen sich für Kanäle und Status-Anzeigen?
  • Wie lassen sich Abonnenten nachhaltig binden?
  • Wie integriert man WhatsApp-Werbung sinnvoll in den bestehenden Marketing-Mix?

Wer früh startet, sichert sich wertvolle Lernkurvenvorteile – und die Chance, die eigene Zielgruppe dort zu erreichen, wo sie sich am wohlsten fühlt: im Messenger.

Mit dem neuen Werbeangebot öffnet Meta ein bislang ungenutztes Potenzial: WhatsApp wird zum aktiven Marketingkanal. Unternehmen können so künftig Reichweite aufbauen, Beziehungen intensivieren und Communitys pflegen – direkt im vertrauten Chatumfeld. Ein weiterer Beleg dafür, dass Messaging-Plattformen längst mehr sind als nur Kommunikations-Apps – sie werden zum Herzstück einer neuen, persönlicheren Form des Marketings.